Welche Vorteile bietet ein Hauswasserwerk?
Das eigene Wasser aus den Tiefen der Erde nach oben pumpen und im Haushalt verwenden zu können, ist enorm praktisch – und spart viel Geld! Dazu ist ein hochwertiges Hauswasserwerk nötig. Um eine solche „Hochleistungspumpe“ jedoch anschließen und in Betrieb nehmen zu können, sind einige Auflagen zu beachten. Was es zu diesen Vorschriften zu wissen gibt, welche Vorteile ein Hauswasserwerk im Vergleich zu anderen Wasserpumpen bietet und was es zu beachten gilt, erklären wir hier.
Inhaltsverzeichnis
Der Unterschied zwischen Hauswasserwerk und Brunnenpumpe
Wer eine normale Brunnenpumpe, Gartenpumpe oder Saugpumpe verwendet, wird schnell feststellen: Bevor das Wasser wirklich aus dem Hahn sprudelt, muss zunächst ein gewisser Druck aufgebaut werden. Je nach Verwendung des Wassers aus dem Brunnen oder einem Bach kann das schon ziemlich lästig sein. Für die Gartenbewässerung is beispielsweise ein relativ hoher Druck nötig, um auch den letzten Quadratmeter Rasen am hintersten Ende des Gartens berieseln zu können.
Ein Hauswasserwerk liefert direkt den benötigten Druck, um komfortabel fließendes Wasser zu nutzen. Das gelingt ihm, weil es aus drei Hauptkomponenten besteht: Wasserpumpe, Drucksteuerung und Druckkessel.
So funktioniert ein Hauswasserwerk
Der Druckkessel des Hauswasserwerks beinhaltet ein Gemisch aus Stickstoff und normaler Luft, das durch eine Membran vom Wasserbereich getrennt wird. Arbeitet die Wasserpumpe, indem sie Wasser in den Kessel pumpt, dehnt sich die Membran automatisch aus und presst so das Gasgemisch zusammen.
Hier kommt die Drucksteuerung ins Spiel. Ein sogenannter Druckwächter misst, wie weit das Gasgemisch zusammengepresst wird und schaltet die Wasserpumpe automatisch ab, sobald ein bestimmter Druck erreicht ist. In der Regel wird der Druckwächter bei 4 bar Druck im Kessel aktiv.
Werden nun Wasserhahn oder Gartenschlauch geöffnet, leert sich der Druckkessel, und die Membran vermindert den Druck auf das Gasgemisch. In der Regel wird beim Hauswasserwerk ein Minimaldruck von meist 2 bar voreingestellt. Erst wenn dieser durch die Wasserentnahme unterschritten wird, schaltet sich die Wasserpumpe wieder ein, bis der Maximaldruck erreicht ist.
Die Vorteile dieser Vorgehensweise: Die Pumpe springt nicht bei jeder kleinen Wasserentnahme an, was den Verschleiß und die Betriebskosten enorm reduziert.
Was braucht man für ein Hauswasserwerk?
So banal es auch klingt: Aber tatsächlich benötigt man für den Betrieb eines Hauswasserwerks natürlich zunächst mal Wasser. Das kann ein Brunnen sein oder auch ein nahegelegener Bach, Teich oder Fluss. Auch ein Regenauffangbehälter oder ein anderes Wasserreservoir ist geeignet, um ein Hauswasserwerk daran anzuschließen.
Zuvor aber gibt es klare Regeln, die einzuhalten sind. Vor allem geht es dabei um die Nutzung des Wassers. Hier wird von Seiten der Behörden klar zwischen Trinkwasser und Brauchwasser unterschieden, für die jeweils andere Verordnungen gelten.
Brauchwasser: Wasser ist immer problemlos zu verwenden, wenn es zur Nutzung im Garten oder zur Reinigung von Oberflächen wie beispielsweise einer Garageneinfahrt oder eines Gehwegs dient. Mit diesem Nutzwasser darf oft auch die Toilettenspülung betrieben werden. Je nach kommunalen Vorschriften ist es aber möglich, dass zum Beispiel die Nutzung für die Waschmaschine oder den Geschirrspüler verboten ist. Denn grundsätzlich darf reines Brauchwasser nicht mit Lebensmitteln oder mit Geräten zur Verarbeitung von Lebensmitteln in Berührung kommen.
Trinkwasser: Hier sind die Regeln wesentlich strenger. Um mit dem Hauswasserwerk auch Wasser nutzen zu können, das zum Trinken, Kochen, Duschen oder auch zur Befüllung des Pools gedacht ist, muss zunächst das zuständige Gesundheitsamt sein Okay geben. Das prüft zum einen die Anlage auf ihre Größe hin. Aber auch auf den zwischengeschalteten Filter, den Druck, der aufgebaut wird sowie auf die Gesamtleistung des Hauswasserwerks. Auch die Materialien, die für das Hauswasserwerk eingesetzt werden, müssen eine Begutachtung überstehen, Es dürfen nämlich nur „lebensmittelechte“ Materialien wie zum Beispiel Edelstahl für Anschlüsse, Leitungen usw. verwendet werden, damit keine bedenklichen Stoffe an das Wasser abgegeben werden können. Zum anderen wird auch die Wasserqualität genauestens unter die Lupe genommen. Denn um als Trinkwasser zu gelten, muss das kühle Nass den strengen Richtlinien der deutschen Trinkwasserverordnung genügen.
Diese Regeln müssen eingehalten werden
Zunächst muss zwischen Hauswasserwerken unterschieden werden, die bis zu 10 Kubikmeter Fördermenge pro Stunde leisten und solchen, die eine höhere Kapazität aufweisen. Denn bei beiden weichen die Vorschriften und Regeln geringfügig voneinander ab.
Grundsätzlich aber gilt für den Betrieb eines Hauswasserwerkes:
Es muss an einem trockenen und kühlen, jedoch frostsicheren Ort aufgestellt werden.
Der Druckkessel darf nicht an eine externe Gasquelle wie beispielsweise eine Stickstoffflasche angeschlossen sein, um das Gasgemisch zu verändern.
Das Fördervolumen darf das mathematische Produkt aus Druck und Volumen von 6.000 l bar nicht überschreiten.
Vor der Installation benötigt man eine Baumusterprüfung für sein Hauswasserwerk.
Nach der Installation muss ein Sachverständiger die Anlage abnehmen.
Fazit: Das sind die Vorteile eines Hauswasserwerks
Jeder Tropfen Wasser, der über das Hauswasserwerk entnommen wird, spart wertvolles (und teures) Wasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz. Selbst wenn nur Brauchwasser gefördert wird, spart das auf die Dauer Geld und Ressourcen.
Normalerweise ist das Grundwasser, ganz sicher jedoch das Regenwasser, das mit dem Hauswasserwerk zur Verfügung gestellt wird, absolut frei von Kalk. Dadurch wird die gesamte wasserführende Haustechnik geschont, die Lebensdauer aller Geräte, die mit diesem Wasser versorgt werden, verlängert sich spürbar.
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